Gedichte und vieles mehr

Ein wichtiger Satz vorher:

Alle Gedichte, Sprüche et.c. welche auf dieser Internetseite stehen, sind © Original von mir – Dieter Jacob –

und dürfen nur mit meiner Zustimmung  verwendet werden.

Mein Pfingsten 2021 – 23

Heute früh wurde ich mit folgenden Gedanken wach:

Was wären wir ohne den Heiligen Geist?

Wir würden uns Christen nennen und blieben nur christlich.

– wir würden sonntags im Gottesdienst beten, aber im Alltag würden wir kaum an unseren himmlischen Vater denken

– wir würden zu Pfingsten den Geburtstag der Kirche feiern, aber die Bedeutung des Heiligen Geistes vernachlässigen.

– wir würden zwar irgendwie Glauben, aber die Kraft dahinter nie erfahren

– mit unserem Glauben würden wir nicht an Wunder denken, welche Gott durch uns tun möchte

– eher würden wir jedes biblische Wunder rückgängig, machen und für total logisch und wissenschaftlich erklärbar halten.

– wir wären kalt und bedeckt, wie das Wetter heute (23. 5. 2021)

Danach hörte ich wieder eine geistlose, abgearbeitete Pfingstpredigt – traurig.

Wer Gottes Geist nicht erfährt, sollte nicht über Gott predige dürfen.

 

Gedankensplitter:

 

 

  • Was nützt mir das viele Wissen, wenn mir die Vorbilder fehlen?

 

  • Möchten Sorgen dich nach unten ziehen, gibt es nur ein Gegenmittel: Zu Jesus fliehen.

                               Doch wer gibt schon gerne zu, das er zu mühselig und zu beladen ist?

  • Schlimmer als das Leben mit einer Krankheit, ist ein Leben ohne Gottvertrauen.  2. Jak.3,8

 

  • Wer nicht betet, verpasst die Chance, Gott ins Leben einzubeziehen.

 

  • Wichtiger als im Vergangenem zu schwelgen ist es, Neues zu kreieren.

 

  • Mit zunehmendem Alter sollte man nur noch rückwärts zählen.

 

  • Je weiter ein Mensch vom Licht entfernt ist, umso dunkler wird es um ihm.

 

  • Wieviel Mühe ich mir auch geben mag, zurück zu meiner Vergangenheit schaffe ich es nicht.

 

  • Erzähle ich anderen das ich glücklich bin, dann nur darum, dass ich es selbst glauben kann.

 

  • Nicht beachtet werden ist wie lebendig begraben zu sein.

 

  • Wer nur auf Morgen hofft verschleudert sein Heute

 

  • Was wir suchen, verlieren wir, wenn wir es finden. Wonach wir streben, es verliert seinen Wert, sobald wir es unser Eigen nennen.

 

  • Steckt eine Predigt voller Informationen, wird sich das nur für einige Köpfe lohnen. Willst du aber Menschen wandeln, müsstest du mit ihrem Herz verhandeln. Apg. 2, 37

 

  • Die Weisheit über Gott ist eine Andere, als wenn du mit Gott redest.  Jer.2,13 (Zwiefache Sünde/ Zisterne)

 

  • Je weiter ein Mensch vom Licht entfernt ist, umso dunkler wird’s um ihn herum.

 

  • Beruhigend zu wissen, dass es nach mir auch noch gute Menschen gibt.

 

  • Es sollte außer einem Geburtstag, auch einen WOZU-Tag geben.

 

  • Die mich zu Fall bringen wollten, ich hab‘ sie vergessen. Gedenkt man ihrer überhaupt noch?

(Eishausen, als ich im Juni den mir damals gestohlenen Kirchenschlüssel gezeigt bekam 2018)

 

  • Am Respekt vor dem Anders sein, erkennt man die Reife eines Menschen.

 

  • Für eine Taufe ist es nie zu spät, ehr zu früh.

 

  • Alles ist ein Geschenk, du solltest nur die Hände frei bekommen, um neue Geschenke entgegen nehmen zu können.

 

  • Wer nur muss, nie kann, wird nicht können, wenn er muss. (manche Eltern können die Kreativität ihrer Kinder auch hinauspeitschen)

 

  • Resilienz ist die kreative ART mit unkreativen Menschen umgehen zu können.

 

  • Geliehene Stärke zementiert eigene Schwäche.
  • Ich bin nur eine Quelle, das Wasser gibt jemand anderes.

 

  • Es ist nicht wichtig was ich bewegt und erreicht habe, sondern wen.

 

  • Wer nicht denkt, der wird gelenkt und wer nichts unternimmt, wird fremdbestimmt.

 

  • Hoffnung lässt nicht zuschanden werden, Hoffnungslosigkeit schon.

 

  • Wer keine Hoffnung hat, der hat kein Ziel und wer kein Ziel hat, der hat keinen Weg.

 

  • Wessen Leben keinen Sinn hat, dessen Leben ist sinnlos.

 

  • Honig ums Maul geschmiert, verklebt einem die Gusche. Fazit nach einer Vernissage

 

  • die besten Tänze, sind die Akzeptänze

 

  • Mal angenommen ich bin angenommen, dann bin ich angekommen!

 

  • Positive Ideen sind wie Hefe. Sie treiben zum Gehen an.

 

  • Sorgen sind wie ein Schaukelstuhl. Sie halten dich in Bewegung, bringen dich aber nicht vorwärts.

 

  • Denke nicht, dass du gut genug bist, um in den Himmel zu kommen.

 

  • Unsere Nachrichten sind oft das Vorrichten unserer Nachwelt.

 

  • Ein Baum der fällt macht mehr Geräusche, als ein Wald der wächst.

 

  • Wer nie spinnt, der nie gewinnt.

 

  • Tod ist auch der, der lebt und damit nichts anzufangen weiß.

 

  • Nur Empfangende werden zu Gebenden.
  •  Die leeren Ähren überragen oft die Vollen.
  • Und einer der den Weg schon kannte, sah lächelnd zu, wie der nächste sich verrannte.
  • Das Leben entsteht aus der Qual.
  • Weil mein Leben nur vom Müssen bestimmt war, habe ich verlernt, darüber nachzudenken, was ich mag.
  • So manche Tropfen auf dem heißen Stein versiegen im bodenlosen Fass einer Seele.
  • Wer seinen Ärger hinunterschluckt, muss damit rechnen das er kotzt.

 

  • Wer nicht in die Stille geht, geht lärmend unter.

 

  • Geht Liebe nur durchs Portemonnaie, ist sie kalt wie Eis und Schnee.

 

  • Wer weiß wo die Quelle ist, verdurstet nicht.

 

  • Erst der Tod bringt so manchem Überlebenden zum Leben.

 

  • Es ist sehr schwer sich selbst zu ändern, schwieriger ist es den Anderen zu verändern, am schwierigsten ist es den Anderen anzunehmen; denn: Gott schuf den Menschen zu Seinem Bilde.

 

  • Solange du farbenblind bist, kommst du auf keinen grünen Zweig.

 

  • Persönlichkeit fängt dort an, wo der Vergleich aufhört. (11. Gebot: Du sollst dich nicht vergleichen.)

 

  • Lass niemals zu, dass dir jemand deine Freude stiehlt, denn er stiehlt dir deine Kraft.

 

  • Erinnerungen sind beides; Tempel und Tümpel der Seele.

 

  • Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück der IST.
  • Wer keine Wurzeln hat, besitzt keine Grenzen.

 

  • Was nicht stirbt, wird nicht leben.

 

  • Wir brauchen Brot um leben zu können. Wir brauchen die Bibel um leben zu wollen

 

  • Manchmal bring erst der Tot, so manchem Überlebenden zum Leben.

 

  • Es ist sehr schwer sich selbst zu ändern, schwieriger ist es den anderen zu verändern, am schwierigsten ist es den anderen anzunehmen; denn: Gott schuf den Menschen zu Seinem Bilde.

 

  • Solange du farbenblind bist, kommst du auf keinen grünen Zweig.

 

  • Tod ist auch der, der lebt und damit nichts anzufangen weiß

 

  • Jesu Geburt ist keine einmalige, verstaubte Story, sondern der Beginn einer persönlichen Verbindung zwischen Gott und Dir
  • Der revolutionärste Satz, den ein Mensch sprechen kann, heißt: „Herr Jesus Christus, komme in mein Leben und sei Mein HERR:“

                                   Noch gravierender ist der Satz, wenn Er ernst gemeint ist.

 

 

  • Würde die Aussage aus der Bibel „ICH bin bei Dir“ nicht für mich gelten, wäre die Bibel nutzlos.

 

  • Wenn das was in meiner Bibel steht nicht für mich gelten sollte, dann hätte ich sie mir umsonst gekauft.

 

  • Entwurzelt:

        Wie viel Mühe ich mir auch geben mag, zurück zu meinem Ursprungsland schaffe ich es nicht.

 

  • Manchmal erzähle ich anderen das ich glücklich bin,  nur darum, dass ich es selbst glauben kann.

 

  • Fürchte dich nicht vor den kleinen Anfängen, sondern viel mehr vor dem Stille stehen.

 

Aktuell nach meiner Darmkrebsoperation am 05. April 2023

Ein Furz der etwas wiegt, hat den Verstand besiegt,

danach läufts weiter wie geschmiert,

das hab‘ ich selber ausprobiert.

 

 

 

 

 

 

 

Abkürzungen

Licht ist eine Abkürzung für:  Lebe in Christus, täglich.

Liebe …  Laufend in eine Beziehung einbringen.

Gnade … Geben, nehmen, andere damit erfreuen.

GLAUBE = 3 G’s – Glaube gibt Gelassenheit

GfG = Gier frisst Gehirn.

Weit weg

 

Je weiter ein Mensch vom Licht entfernt ist, umso dunkler wird es um ihm.

Darum sagt Jesus auch in seiner Bergpredigt: „ihr seid das Licht der Welt.“

Ohne dem beständigen mit IHM verbunden sein, kann ich mir mein Leben als Licht nicht vorstellen. Ich wäre allerhöchstens eine Tranfunsel, oder eine Kerze ohne Docht.

 

LEBENSZEITEN

Vom Herbst getrieben,

vom Sommer fliehend,

den Frühling nicht verstehend,

laufe ich meinem Winter zu.

 

Wann ist Weihnachten vorbei?

Wann ist Weihnachten vorbei?

Wenn der Glühweinstrom, der Whisky und das letzte Bier in dir ihr Grab gefunden haben?

Wenn die Familienzusammenkunft beendet ist?

Wenn all die teuren Gänsebraten, Weihnachtsstollen und alle Wurstpakete aufgegessen sind?

Weihnachten ist erst beendet, wenn das Kind in Dir geboren wurde. Dann wird nämlich in Dir Ostern.

 

Die Welle

Ich bin ein Tropfen einer Welle im Entwicklungsozean.

Permanent geht es auf und ab,

permanent vorwärts,

vorbei an Stehenbleiber,

vorbei an ewig Gestrige,

stehen bleiben heißt aus der Welle aussteigen.

 

Zu Früh

Manche gehen zu früh von dieser Welt, sagt man. Manche kommen zu früh zu Terminen. Manche Leben zu früh, manche sterben zu früh. Wer bestimmt das eigentlich?

 

ABER…

HERR, ich würde gerne schlauer sein wollen, möchte besser reden können. Würde es meine Gesundheit zulassen, ich würde ein Evangelist sein. Da sagte der Herr zu mir: „Oh du Kleingläubiger.“

 

 

ZEITBESTIMMT

Du kannst dein ganzes Leben über Gott reden, alle Bücher über Ihn studieren. Solange du nicht mit IHM redest, hast du ihn nicht wirklich kennengelernt.

 

Wir Nichtse

Wer hier auf Erden nichts gilt, nichts hat, nichts ist;

der ist bei Gott ganz stark im Trend,

weil DER mit anderem Maßstab misst.  Nach Lukas 13,30

 

Unsterblich:

Warum ich unsterblich bin, willst du wissen: Weil Engel niemals sterben, die werden nur versetzt. 🙂

 

Psalm 151

1 Fragt mich nicht nach meinem Gestern, nicht wie es war, nicht was es mir brachte, welche Sehnsucht mich beseelte.
2 Fragt mich nicht nach meinem Heute, wo die Träume sterben.
3 Fragt mich nicht nach meinem Morgen, nach meinen Wünschen, nach meinen Plänen, nach meiner Sehnsucht.
4 Fragt mich nach meinem Übermorgen. Da weiß ich, es wird sein, die Erfüllung meiner Pläne, meiner Träume, meiner Wünsche, und meiner Sehnsucht.
5 Endlich; Unendlich.
Amen

 

 

 

 

 

 

 

 

ICH

Je mehr ich in meinen Bewegungen eingeschränkt werde, umso mehr verlangt meine Seele nach außen zu gelangen. Sie kennt keine Einschränkung, hört auf Gottes Stimme und zwingt dem Körper dazu, ihr Ausdruck zu verleihen. Immerzu als wäre Eile ihre gebotene Pflicht, ihr heimlicher Auftrag.

 

Geltungsbedarf

„Was sollen die Leute denken?“ tut dich total beschränken,

willst du vor Menschen etwas sein, so lass dich ganz auf Christus ein.

 

Gelingen:

Ein Leben nur mit „JA“ und „NEIN“ , das macht es ziemlich eng und klein. Ein Leben voller „Du sollst, du musst“ das gibt dem Leben nur noch Frust. Soll dein Leben dir gelingen, dann freu‘ dich, auch an kleinen Dingen.

 

An meine Zeit

 

Der Zeitenwurm fraß meine Jahre dahin. Unbemerkt nagte er Jahr um Jahr und frisst sich weiter durch meine Zeit. Nage nur, sage ich, ich lebe ewiglich.

 

Und nun

Ich hab es erreicht, mein Ziel. Jahrelang habe ich mich dafür vorbereitet, viele Gedanken daran verschwendet.

Hab mich auf der Zielgeraden noch verausgabt, habe gekämpft und hab es endlich erreicht.

Ja Endlich, wie ein Ziel nun mal ist. Eine Einbahnstraße, welche schließlich in einer Sackgasse endete.

Und nun?

Habe ich -voller Stolz – das recht zu sagen: Das war‘s dann? Ich bin fertig, holt mich hier ab? Ich bin am Ziel? Es ist genug?

Da lauert es schon, das nächste Ziel. Wird es mein Ziel sein? Werde ich es umarmen können? Wie und wann erreiche ich es?

Lohnt es sich überhaupt?

Die Buchholzer Kappen

Immer, wenn es Herbst ist, machte ich die gleiche verwunderliche Beobachtung. Die Annaberger und die Buchholzer haben, wenn sie ihre Kappen tragen, einen wesentlichen Unterschied. Während die Annaberger bei aufkommendem Sturm ihre Kappen galant mit einer Hand festhalten, verhalten sich die Buchholzer ganz anders. Sie gehen gesenkten Hauptes, jedoch ohne das kleinste Anzeichen, ihre Kappe festhalten zu müssen. Viele Jahre lang hatte ich mich über diesen eigenartigen Unterschied gewundert. Bis ich eines Tages in Buchholz an der Katharienenkirche dieses Phänomen begreifen lernte. Wie so oft im Erzgebirge, wehte auch an diesem Tag wieder ein ordentlicher Wind. Da kam ein Buchholzer den Berg hinauf geschnauft. Eine Windbö erfasste seine Kappe und wehte sie davon. Der gute Mann lief unbeeindruckt weiter, so, als würde ihm die Kappe gar nicht gehören. Mit der inneren Gewissheit, endlich der Lösung dieses Kappenphänomens auf der Spur zu sein, ging ich unbemerkt hinter ihm her. Was ich erlebte, sollte ich nie mehr vergessen. Kaum war der Mann um die Ecke gebogen, wehte ihm der Wind auch schon eine andere Kappe vor die Füße. Als sei es das Natürlichste von der Welt, hob er die Kappe auf, passte sie seiner Kopfgrösse an und setzte unbeirrt seinen Weg fort. So verschwand er mit seiner neuen Kappe, die er sicher auch nur vorübergehend als sein Eigentum betrachtete. 

Ps: So oft ich auch in Annaberg bin, ich kann mich nicht darauf besinnen, dass auch im größten Sturm, der Wind mir eine Kappe zugetragen hätte. In Buchholz ist das ganz anders.

Mein Winter

Alle Anerkennung ist endlich, ist vergänglich.

Alle schönen Augenblicke sind endlich und ziehen vorüber.

Alle Events sind endlich, sie entgleiten den Sinnen,

ich aber will festhalten, will die Momente einfangen und einfrosten;

für meinen Winter

 

 

 

 

 

 

 

Der verlorene Sohn, mal etwas anders  

anlässlich meiner Predigt über Lukas 10 Die Brüder sind sich im Leben nie wieder begegnet. Doch jetzt vor dem Himmelstor treffen sie aufeinander. Der „Gerechte“ hatte einen Unfall. Er geriet beim Pflügen unter seinen Pflug. Der sowieso „Verlorene“ starb an einer Überdosis Heroin. Der Gerechte begann ein Gespräch. Er hasste seinen Vater, für den er ein Leben lang wie für zwei Mann schuften musste. Jedes Mal wenn er Urlaub machen wollte, sei etwas dazwischen gekommen. Entweder kalbten die Kühe, oder die Wetter waren gerade so günstig, dass geerntet werden musste. Für ihn war es offensichtlich: „Ihm hatte das Leben schlecht mitgespielt.“ Dem verlorenen Sohn erging es ähnlich. Zunächst hatte er ja ein gutes Auskommen. Doch das nahm rasant ab und weil vom Nichtstun nichts dazu kam, lernte er einen Beruf. Er wurde Taschendieb. Es kam wie es kommen musste, eines Tages wurde er erwischt und landete im Gefängnis. Jahre später kam er wieder frei, doch da draußen gab es niemanden, der auf ihn gewartet hätte. So vertrieb er sich seine Zeit wieder mit stehlen und betrügen. Er gab sein Geld stets bei Partys aus und genoss sein lustvolles Leben. Aber auch das wurde ihm zu langweilig. Also besorgte er sich zur Abwechslung Drogen. Immer härtere mussten es sein, denn wer möchte schon gerne an seine Einsamkeit erinnert werden? Für ihn galt nur: “Das Leben muss abgefeiert werden.“ So standen sie sich jetzt ratlos gegenüber. In dieser atemlosen Stille. Ein jeder sann vor sich hin. Was würde nun geschehen? Wird uns Petrus abholen? Werden uns Engel irgendwo hinbringen? Dürfen wir überhaupt in den Himmel? Wird uns gar der Teufel holen? Wenn ja, dann doch bitte meinen Bruder zuerst. Keiner kann sagen wie lange sie so ausharrten. Jedenfalls wurde der verlorene Sohn dem ganzen Überdrüssig. Er war ja bereits zu Lebzeiten der Mutigere von beiden. Schnell wie der Wind ging er durch das Tor – und kam nicht mehr zurück. Nach einiger Zeit waren in der Ferne laute Partygeräusche zu hören. Das verschreckte den Gerechten erst recht. „Sollte das Leben hier so weitergehen wie auf Erden?“ Nach etlichen Tagen, oder Jahren, wer weiß das schon, stand er immer noch vor der Tür und sein Zorn über diesen Himmel wuchs. Warum ließ man ihn nur hier draußen warten? Gab es nicht mal hier oben so etwas wie Gerechtigkeit? Schließlich hatte er sich sein Leben lang abgerackert. Er kannte keine Partys und erst recht keine Drogen. Ein Leben lang war er ein strebsamer Erdenbürger geblieben. In der Kirche sah man ihn regelmäßig und seine Spenden vielen niemals zu knapp aus. Während er so in seiner Gedankenwelt grub, stand plötzlich – wie aus heiterem Himmel – Gott vor ihm. Der Gerechte stutzte erst ein wenig und dann machte er seinen Ärger Platz. Zornig schrie er Gott an. Was ihn überhaupt einfiele, ihn, den Gerechten hier so lange warten zu lassen. Und wieso sein Bruder dieser Taugenichts nicht zurückkommt und ihn abholt. Doch Gott sah ihn liebevoll an und antwortete „Mein lieber Sohn, die Himmelstür ist von innen unsichtbar.“ Still wie er gekommen war, verschwand er wieder vor den Augen des Gerechten. Ob der Gerechte immer noch draußen steht? Wer weiß. ©Dieter Jacob

TAGE kommen

 Tage werden über mich hereinbrechen, unausweichlich, ungerufen und unangekündigt, die die Farben meines Alltags mit einem dunklen Grau überziehen werden. Dann wenn es dunkel um mich wird, werde ich dem Licht der Welt begegnen.

 

Warum ich male

Ich male für die Wurzeln unterm Beton.

Für die Blumen unterm Eis.

Und trinke währenddessen vom Kanaan Wein.

Gegen eine graue Welt, gegen die Pest der Gleichförmigkeit,

um das Bunte in dir zum Leben zu erwecken.

 

Hiobs Botschaft

eine Krankheit tropft durch meine Seele

jeder Tropfen giftgrün und bleischwer

zum Bleiben bestimmt

bis das Fass überlaufen wird.

Eines Tages wirst du, der du dem Irdischen verdammt bist, meiner Auferstehung

nachglotzen müssen.

 

Wie viel?

Wie viel Schönheit kann ich noch fassen?

Wie viel Wissen vermag ich zu speichern?

Wie viel Neugierde werde ich noch gestillt bekommen?

Wie viele Bilder werde ich noch bestaunen und wie viele selbst noch malen können?

„Ausprobieren!“

 

 

 

Die Amsel

Eine Amsel landete ganz unverhofft auf des Balkones Blumentopf.

Sah sich so einem Kanarienvogel gegenüber hocken, der war erschrocken.

Sie sprach zu ihm: „hörma mein lieber Pieper, du brauchst vor mich dich nicht zu grauen, mein Nest tu ich wo anders bauen.“

Der Kanarienvogel der niemals über etwas außer über sich selbst zu Staunen pflegte,

War erbost, über die schwarze Masse, die ihn da erregte.

„Bist du beim Färben durchgeflogen? Oder hat man dich um deine Farben betrogen?

Und überhaupt: In was für einem Ton du sprichst. So mit mir zu reden geziemt sich nicht.

Verzagt die Amsel sprach: „Auwei, verzeih, doch mit meinem kleinen Geschrei warne ich alle Vögel immerdar, vor Gefahr.

„Auf die Ästhetik kommt es an, nicht wer am lautesten, sondern am längsten flöten kann.“ Sprach der Kanarienvogel und setzte dann zu seinen Harzer Roller an.

Auch die Amsel begann zu pfeifen.

Voller List und Tücke, das fanden manche fies, pfiff sie erst dann, wo der Andere eine Lücke ließ.

Der Kanarienvogel, blass vor Neid, wunderte sich das sie immer noch schreit. Er plusterte sich auf tirilierte aus voller Kehle und nahm dabei Schaden an Leib und Seele.

Dazu gab es einen leichten Knacks und von der Stange viel er stracks.

Drum achte niemals für Schwach oder Gering, wenn er sein Lied tut anders sing.

(als ich einiges über Futterneid bei Künstlern erfahren musste)

An meine Zeit

Zeit, du hast mich auf deiner Flucht betrogen,

mich betrogen um die Schönheit des Augenblicks,

hast die schweren und tristen Augenblicke verlängert.

Du selbst bist daran schuld, wenn ich die Ewigkeit mehr liebe.

akzeptrance 

als Es noch Kind war wollte es alle Menschen zum Lachen bringen

weil es nähe suchte

als es noch ein Kind war wollte es gerne krank sein

weil es Zuwendung brauchte

als es noch ein Kind war wollte es Offizier werden

weil es da kommandieren durfte

als es noch ein Kind war, wollte es ein Christ werden

weil es ein Stückchen seiner Allmacht gebraucht hätte

als es noch ein Kind war wollte es eine Jugendgruppe leiten

weil es da bestimmen durfte

als es noch ein Kind war wollte es viel lernen

weil es überall mitreden wollte

als es noch ein Kind war wollte es eine frau

weil es normal sein wollte

als es noch ein Kind war wollte es Krankenpfleger werden

weil es allen helfen wollte.

heute starb es.

Er starb einsam und krank in einem Heim. Für einen Pfarrer war kein Geld da.

Ein Abküfi  (Abkürzungsfimmel)

 

Ein Abküfi der kürzte alles ab,

damit es sei ganz kurz und knapp.

Zunächst beim Lernen ward er kaum gesehn

„das Lernen wird im Leben beiläufig geschehn“.

Danach in seiner Lehr, was der Meister sagt,

dauerte zu lange und war zu schwer.

Bei seiner Brautsuche war‘ s ebenso

„was heißt hier werben, ich nehm mir‘ s so.

Schließlich dient dazu das Weib,

damit man sei in allem zu zweit“.

Als frommer Christ hielt er‘ s ebenso.

Das sitzen in der Kirche machte ihn nie froh.

„Da vertrödel ich mir nur die Zeit,

wenn ich alt bin, geh ich in die Kirch´

dann ist‘ s auch noch Zeit“.

Was soll‘ s – es war so weit,

dass er  Abschied nahm von irdischer Zeit.

Gen Himmel sollt er,

doch selbst das dauerte ihm zu lange,

ich ahne Schlimmes, ihn nahm der Teufel in die Zange.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wem gehöre ich?

Wem gehöre ich

Gehöre ich mir selbst

meiner Frau, meinen Kindern

Allah

Irgendeinem Buddha?

Wer hat ein Recht darauf, mich in seiner Inventardatei zu führen?

Und wer hat schon so ein Buch des Lebens?

Zu ihm gehöre ich.

 

die Antwort

Gott: wie lange noch?

Gott: wann endlich?

Gott: wieso?

Gott: warum?

Weil ICH BIN !

Wo bist du Welt, meine Welt?

Wo bist du Welt, meine Welt

Wo alle Anforderungen ungesagt verstummen müssen

Wo bist du Welt, meine Welt

wo ich, ich sein darf

und Gott, bist du dann auch hier?

 

 

 

 

 

Der Fluss

Da fließt sie dahin, unsere Welt,

getriebene des Eilgeistes, unaufhaltsam, unfassbar und

alles mitreißend was keinen Halt besitzt.

Besitzlose dahin fließende Welt – in der Welt –

Sehnsüchtig vermisse ich dich, meine Insel, wo meine Seele ankern darf

wo Festland unter meinen Füßen ist

das Land der Stille.

Ob ich vorher auch erst lärmend untergehen muss?

Sehnsucht eines abgelehnten Kindes

Wo ist er, der meinen Namen noch nicht kennt?

Wo ist er, der noch nichts von meinen Schwächen weiß?

Dem weder mein Sein noch meine Wünsche bekannt  sind?

Ich muss ihn finden.

Denn er besitzt den Schlüssel zu meinem Herzen

 

 Was wird man sagen?

Was wird man sagen, wenn ich gestorben bin? Wird man was sagen?

Was wird man schreiben wenn ich gestorben bin? Wird man was schreiben?

schnell noch in einen Stein geritzt, dass es mich doch gegeben hat.

 

Im Dom  I

diese höhe

diese weite

dieses bunt

diese kunst

Unfassbar, und: ich male trotzdem

 

 

Im Dom II

ich bin mittendrin und möchte doch hinein, wie im wahren leben

im Säulensaal I

Säulen unter meinem Leben sind die stützen DEINER vertrauensvollen Akzeptanz

Im Säulensaal II

die Säule die da trägt, spürt dass sie getragen wird. Das ist ihr Standpunkt

und meiner?

 

Resilienz

Nennt ihr es Resilienz,

Wenn ihr einen Menschen lebendig begrabt?

Nicht wie gewöhnlich mit Hacke und Spaten, sondern auf eure Art.

Mit leisem Spott, Ignoranz und gespielter Kurzsichtigkeit.

Wenn ihr ihn mit euren Blicken tötet, um ihn danach wichtigtuerisch in eure – eigens für ihn geschaffene – Ruhestätte hinablasst?

Wenn er dennoch, allen Blicken zum Trotz vor euch steht?

Ich nenne es Auferstehungskraft.

 

Was geht uns der Mensch an?

Was geht uns der Mensch an? Wir haben doch alles für ihn geschaffen: Schräge Rampen, behindertengerechte Toiletten, automatische Türöffner und selbst rollstuhlgerechte Omnibusse.

Was geht uns der Mensch an?